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Zwischen nicht mehr und noch nicht
  • nach: Frank Goyke
  • Regie: Jürgen Bonk

  • Mitwirkende Darsteller:
    Benno Lehmann, Christoph Kubica und Schüler

  • eine Produktion von: Theater Spiel & Schule e.V.

  • aufgeführt: 2009
 

Eine kabaratistische Revue mit Musik

Jung sein, erwachsen werden - die Zeit zwischen "Nicht mehr und noch nicht" (das auch der Titel des Programmes ist). Eine spannende Zeit. 10 junge Leute aus Reinickendorf ... Schüler....dachten nach - schrieben auf - und bringen das Geschriebene auf die Bühne. Ihre Befindlichkeiten heute. Dialoge, mal als kommunikatives Stellungsspiel, mal im unbeschwert schweren Reinickendorfer Kneipenparlando, voller Assoziationen, Ideen und Phrasen. Bühnenzauber über die Bildungskrise!

Die handelnden Figuren sind Prototypen einer desillusionierten Generation, die sich ihre Ohnmacht in einer immer kompletteren Welt durch endloses Gerede vom Leib hält. Banales steht neben Existenziellem, alles ist wichtig, nichts ist wichtig. Aus den Brüchen ergeben sich Komik und Kommentar. Die einzelnen Szenen sind nicht miteinander verbunden sondern Aufgegriffenes von Straßen und Plätzen. Eine Rahmenhandlung ... eine zarte Liebesgeschichte ...ist der reale Faden, der die 90-Minuten Performance verknüpft. Der Text, den die Schüler so ganz aus dem eigenen Sprechen gegriffen haben, klingt ganz von allein und zwischen Problembewusstsein, Nonsens und lyrischen Ausfällen.

In der Performance treffen sich Personen, Vertreter der "Generation Golf" und unterhalten sich, Smalltalk auf höchstem Niveau. Da wird erst über die bevorstehende Apokalypse gesprochen, um überzugehen zu schlechtem Kantineneesen und Hautkrankheiten.

Ist unsere Performance eine menschliche Tragödie oder aber vielleicht ganz einfach ein skurril-amüsantes Kabarett? Aber um jeden Preis wollen diese jungen Leute aus Reinickendorf ein Ziel mit Sicherheit erreichen: Sie wollen provozieren, in dem sie das Darstellungswürdige auf die Bühne bringen, die Diskurse des Alltäglichen zelebrieren und performativ umsetzen. Es ist ihr erstes gemeinsames Theaterstück mit einer zugkräftigen Sprache. Wer das letzte Wort hat, die fieseste Frage stellt, die sophistischste Anmerkung anbringt, die sexistischste Rechte landet, hat gewonnen. Sie spielen diese Groteske als jämmerliches Scheingefecht impotenter Weltverbesserer. Man fürchtet nicht nur um ihre körperliche, sondern auch um ihre geistige Gesundheit.

 

 
 
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