Das Jugendtheaterensemble BBB erhält am 18.3.2012 anlässlich der 16. Theatertage am Staatstheater Cottbus für die Inszenierung frei nach Schillers "Räuber" unter der Text- und
Regiefassung von Jürgen Bonk den Theater-Hauptpreis "Pegasus".
Wir, die Gruppe BBB, ein Team von 4 Akteuren (Spieler, Tänzer, Sänger), haben uns an Schillers erstem Drama von 1781 und dessen
wesentlicher Vorlage, C.F.C. Schubarts Erzählung "Zur Geschichte des menschlichen Herzens" (1775) inspiriert. In 6 kurzen Bildern mit Text, Gesang und Tanz möchten wir dieses expressiv-kraftgenialische
Jugendwerk in unsere ganze eigene Bühnensprache übertragen. Im Zentrum unseres Mini-Dramas steht das Brüderpaar, dass zugleich ein Feindespaar ist. Und hier interessiert uns der Bruderkonflikt! Das gesamte
Performance-Team hat eine Schreibwerkstatt gegründet und eine Textfassung für junge Menschen von hier und heute erstellt. Dann haben wir überlegt, welche Musik unsere lockere Szenenfolge nicht nur bedient,
sondern die Bilder in der Aussage verstärken, kommentieren und auch in Frage stellen kann. Unsere Tänze sollen in Bezug auf den dramaturgischen Ablauf sowohl integrierendes oder verbindende als auch
"aufbrechende", sprengende Wirkung haben (das Weckamin fürs Publikum!).
(aus dem Programmheft zu den 16. Cottbuser Schüler-Kunst-Tagen vom 16.3. -
18.3.2012)
Zum Inhalt der Inszenierung
So entgegengesetzt Karl und Franz geartet, so entzweit sie auch sind, fügen sie sich doch zur Einheit: beide sind Empörer - Karl gegen
menschliches, Franz gegen göttliches Gesetz, Franz von sich aus, Karl gezwungen. Franz ist von Anfang an entschlossen, dem Bruder zu entreißen, was dieser ihm voraus hat: Erstgeburts-Recht und Verlobte.
Schließlich will er den verhassten Bruder sogar selbst vernichten! Der "Taugenichts"-Karl hingegen, der tolle Streiche verübt und sogar von der Uni fliegt, ist dagegen letztlich reumütig-aufrichtig zur Um-
und Heimkehr bereit. Das ist der Ausgangspunkt unserer Performance.